"Podrick, mein Junge, zittern deine Hände?", fragte Lord Tyrion, als sein Knappe ihm beim Anlegen der rot-gold durchwirkten Robe half. Tyrion stellte den Weinbecher ab und wandte seine verschiedenfärbigen Augen streng auf seinen Knappen, der verzweifelt versuchte, zwei Bänder zusammenzuknoten.
"Nein, Mylord, ich meine...ich...", er stotterte und stockte dann.
Tyrion versuchte ein gütiges Lächeln: "Podrick, was ist gestern Nacht passiert? Bist du dort geblieben, wo ich dich mit unserem edlen Gast hingeschickt habe? Hast du zu viel dornischen Süßwein getrunken? Oder warst du selbst auch bei den Huren, die zuletzt mein Geld verschmäht haben - deinetwegen?"
Podrick zuckte zusammen. Sein Mund versuchte eine Antwort zu formulieren, doch es waren seine Hände, die ihm aus der Zwickmühle halfen: Der Knoten gelang und der Umhang hing nun an Tyrions Schultern.
"Es waren keine Huren...ich meine...keine Seidendamen..."
"Egal, wie du sie nennst...", meinte Tyrion, der sich missmutig im Spiegel anschaute, "...es bleiben Huren. Und auch wenn ich das Rot-Gold der Lennisters trage, bleibe ich ein Zwerg. War es wenigstens schön? Und wer hat es diesmal bezahlt?"
Podrick schenkte zittrig etwas Wein nach. Doch Tyrion ließ nicht locker.
"Du hast mir am Schwarzwasser das Leben gerettet. Du bist mein Knappe...und zwar der Beste, den ich je hatte. Es gibt nichts, was du mir nicht sagen könntest. War es mehr als eine?"
Podrick lief röter an als Tyrions Umhang. Schließlich meinte er leise: "Prinz Oberyn hat mich, nachdem ich die Gruppe zu Chattaya geführt hatte, zum Dank eingeladen, einen Becher Wein mit ihm und seinen Freunden zu trinken." Podrick zögerte etwas, doch Tyrions Blick fixierten ihn schon wieder.
"Einen Becher Wein? Soso."
Podrick stammelte mehr als dass er sprach: "Naja, ich wusste ja nicht, dass dornischer Wein so ganz anders ist als unserer. Und dann hat Ser Deziel ein dornisches Spiel begonnen: Ser Traval Gargalen, Lord Tremonds Sohn, streute jedem von uns etwas Salz auf die Handfläche, das mussten wir dann ablecken, ein scheußliches Gesöff namens 'Tykila' in einem Zug austrinken und dann in eine von Ser Deziel gereichte Zitronenspalte beißen."
Tyrion musterte mit Erstaunen seinen Knappen, der verschämt die Augen nach unten schlug.
"Podrick, du erstaunst mich jedes Mal aufs Neue. Ich habe schon von diesem Getränk gehört, es aber selbst noch nie probiert. Angeblich braut man es aus stacheligen Pflanzen und einem Tropfen Skorpiongift. Wie nett, dass der Sohn des Herrn von Salzküste Salz und Ser Deziel Dalt die Zitronen von Zitronenhain gespendet haben. Dieses Getränk hat selbst stärkste Ritter umgehauen. Ich bin stolz auf dich, wirklich stolz, dass du trotzdem heute hier bist, und pünktlich wie immer."
Doch als Podrick nicht aufblickte, kam Tyrion näher. Er stellte sich so unter seinen Knappen, dass dieser seinem Blick nicht entkommen konnte.
"Oder ist da noch etwas anderes geschehen außer EINEM Glas Wein und EINEM Tykila?"
Podrick zögerte und blickte verstohlen über die Schulter, doch er und Tyrion waren allein im Solar.
"Nun ja, Dezi, ich meine Ser Deziel meinte, es wäre in Dorne üblich, das Salz nicht nur von der eigenen Hand abzulecken. Und da ich ja Prinz Oberyn nicht unhöflich gegenüber sein wollte, und auch nicht Ser Arron, Ser Ryon ... und Lord Dagos und natürlich den Ladies Myria und Larra und, weil sie ihren Vater Lord Harmen vertrat, auch Lady Ellaria und"
"Stopp!", knurrte Tyrion, der sich das Schmunzeln nicht mehr verkneifen konnte, "Ellaria Sand ist zwar die Tochter des Lords von Höllhain, aber das macht sie nicht zur Lady! Podrick, sag mir nur eines: Bist du vor dem gestrigen Tag schon einmal einem Dornischen begegnet?"
Podrick schüttelte entgeistert den Kopf.
Tyrion lachte schallend und griff nach dem Wein. "Podrick, du musst gar nichts mehr sagen. Ich dachte immer, du wärest ein guter Knappe, aber so wie du dich nach deiner ersten dornischen Orgie auf den Beinen hältst, müsste ich dich fast zum Ritter schlagen. Schon die Targaryen haben gewusst, dass man Dorne nur im Bett, nicht auf dem Schlachtfeld besiegen kann. Und wenn ich dein Schweigen jetzt richtig deute, hast du gestern nicht nur in das Bett eines Dornischen gefunden, sondern in das von acht. Und jetzt hör auf, dich zu schämen. Bei denen ist das üblich; und wir haben hier in Königsmund schon ganz andere Sachen erlebt. Wer weiß, wofür uns deine neuen Freunde noch nützlich sein können."
Podrick scharrte mit dem linken Fuß.
"Was denn noch?", fragte Tyrion, der gerade noch einen Schluck Wein nehmen wollte.
Podrick richtet sich auf und war wieder ganz Knappe. "Mylord, ihr solltet nicht zuviel trinken, bevor ihr jetzt zum Kleinen Rat geht, um die weiteren Hochzeitsvorbereitungen zu besprechen. Euer Hoher Vater..."
"Mein Hoher Vater wird sowieso alles allein entscheiden...oder zumindest das tun, was die Königin der Dornen ihm bezahlt. Aber wenn wir zurück sind, will ich alle Einzelheiten der letzten Nacht erfahren!"
Schon auf dem Weg zu der nur von einem schweren Vorhang verschlossenen Veranda stieg Tyrion ein schweres Parfum in die Nase. Es war eine Mischung aus Sandelholz, Myrrhe und Patschuli, zu intensiv für Königsmund, aber wohl passend für eine dornische Dame. Die Dienerin, die Tyrion geleitete, zog den Vorhang zur Seite und gab den Blick auf Myria Jordayn frei, die mit nacktem Oberkörper auf einer Bank saß, den Kopf weit zurück gestreckt und die Arme über die Lehne ausgebreitet.
"Der kleine Lord, Mylady!", kündigte die dornische Dienerin den Meister der Münze an.
"Ich bevorzuge Tyrion.", meinte er, doch die Dienerin ließ den Vorhang hinter sich wieder zurückfallen und verschwand. Tyrion war sich nicht ganz klar, wie er den Anblick der Halbnackten deuten sollte: Eine Provokation, eine Einladung?
"Das Wetter in Königsmund ist recht gut um diese Zeit, findet ihr nicht?", fragte er vorsichtig.
Myria öffnete ihre Augen und richtete sich auf. Ihr durchtrainierter Körper war gespannt wie der einer Katze. Sie griff nach einem grünkarierten Seidentuch und band es geschickt um ihren Nacken und verhüllte knapp ihre Brüste.
Dann stand sie auf und ging auf Tyrion zu. Von oben Blickte sie auf ihn herab, beugte sich nach einer langen Minute des Schweigens zu ihm und reichte ihm die Hand.
"Ein Glas Dornischen, Lord Tyrion?", fragte sie, während sie den schweren Rotwein in zwei Becher füllte. "Ich hörte, ihr wäret gutem Wein und schönen Frauen nicht abgeneigt. Aber sicher seid ihr nicht zu mir gekommen, um mich zu verführen? Ich bin nur die Erbin vom Fels, nicht die regierende Lady."
Tyrion griff dankbar den Becher. Die Dornischen hatten so eine Eigenart, alles direkt anzusprechen, die er bei so vielen anderen in Königsmund vermisste.
"Ich möchte mit euch über meinen Knappen, Podrick, sprechen. Seit er gestern abends mit Prinz Oberyn ein Fest gefeiert hat, kommt er mir verändert vor."
Myria lachte hell auf. "Und da kommt ihr zu mir? Warum fragt ihr nicht den Prinzen? Oder Ser Deziel?"
Tyrion hielt den Kopf schief. "Ich komme zu euch..., weil ihr mir...die besonnenste Person in der Gruppe zu sein scheint. Ihr wart auch auf diesem Fest. Was außer Tykila ist dort mit Podrick passiert?"
"Ich habe mit ihm geschlafen. Und ich muss sagen, im Gegensatz zu den meisten Männern nördlich der Roten Berge hat er mich zumindest nicht völlig enttäuscht."
Tyrion blickte verlegen in den Becher. Es machte ihm nichts aus, mit seinen eigenen sexuellen Erfahrungen zu prahlen, aber es war seltsam, Frauen zu hören, die sich ihrer Eroberungen rühmten.
"Podrick hat schon mit Frauen geschlafen, aber er ist noch nicht so geübt, wie ihr es vielleicht gewöhnt seid."
Myria stellte ihren Becher ab. Sie blickte Tyrion fest an: "Wollt ihr hören, ob Podrick auch mit Männern geschlafen hat, gestern abends? Warum ist euch das wichtig zu wissen?"
"Hat er?"
"Prinz Oberyn ist ein Meister im Umgang mit Speeren. Und jemand, der so gut bewaffnet ist wie Podrick, sollte seinen Speer auf jede Genuss bringende Art einzusetzen verstehen, da stimmt Ihr mir doch zu. Und dient es nicht eurem Anliegen, wenn wir uns hier wohlfühlen?"
Tyrion hielt dem Blick der selbstbewussten Frau kaum stand. Sie hatte völlig recht, mit dem, was sie sagte, aber aus ihrem Mund klang das, als würde er Oberyns Wohlwollen mit Podricks Unschuld erkauft haben.
"Ich freue mich sehr, wenn es dem Prinzen und seinen Gefährten in Königsmund gefällt. Und es ist sicher besser, seine Speere im Bett als auf den Kampfplätzen einzusetzen, aber es gibt gewisse Personen hier, die Podrick Schwierigkeiten bereiten könnten, wenn er zu viele...ich meine...wenn er nach Dornischer Art..."
Myria schenkte Tyrion nach, der seine trockene Kehle befeuchtete.
"Wenn Podrick unser Gast ist, dann lebt er auf dornische Art...und feiert auch so. Wenn wir bei euch zu Gast sind, Mylord, passen wir uns euren Regeln an. Der Prinz war von eurer Begrüßung gestern höchst überrascht. Er hätte mehr...Gegenwind erwartet."
"Ich wollte den Prinzen im Kleinen Rat; und ich wollte Dorne an unserer Seite, der Seite des Königs."
Myria ging zum Balkon und blickte auf das Meer; der schwere Duft ihres Parfums wurde von der sanften Brise in Tyrions geschundene Nase getragen. "Wenn ihr etwas von Prinz Oberyn wollt, fragt ihn selbst. Und wenn ihr Eurem Diener Podrick Gutes tun wollt, redet mir Ser Deziel Dalt. Ich bin keine Gerüchtestreuerin, aber auch bei einem dornischen Fest gibt es nähere und fernere Zusammenkünfte. Und soweit ich das mitbekommen habe, verbrachten die beiden mehr Zeit miteinander als mit uns anderen."
"Ser Deziel von Zitronenhain?"
Loras wiegte den Fächer aus Hirschhorn in der Hand. Wenn man ihn aufschlug, zeigte er zwei Hirsche, deren Hälse umeinandergeschlungen waren.
Liebevoll strich Loras mit dem linke Zeigefinger die Umrisse des rechten Hirsches nach. Er schloss die Augen. Vorsichtig tastete er das Material ab und erfühlte die Umrisse des Tieres. Vor seinem inneren Auge nahm der Hirsch Renlys Gestalt an, lächelte ihm in der vertrauten Weise zu. Der jüngste Baratheonbruder saß auf einer Schaukel, die an einem großen Wehrholzbaum montiert war. Er schaukelte sanft nach vorne und zurück. Loras wollte auf ihn zugehen, ihn umarmen, doch für jeden Schritt, den er nach vorne tat, fiel er dieselbe Distanz zurück, wieder und immer wieder.
"Entschuldigung, wenn ich störe! Oder eigentlich nicht, ich finde das amüsant!", sagte Myria.
Loras schreckte auf und öffnete die Augen. Die dornische Lady war einfach so in sein Solar gekommen. Er ließ die Finger vom Fächer und versuchte zu verbergen, dass er in er anderen Hand seinen erigierten Penis hielt, aber Myria machte eine Geste der Gelassenheit.
"Mir ist egal, wer in deinen Masturbationsträumen herumspukt. Und so wie ich diese hirschköpfige Familie kenne, kann es vom fetten Robert über den humorfreien Stannis, den verspielten Renly, den psychopathischen Geoffrey, die zierliche Myrcella bis zum mietzekatzenstreichelnden Tommen jeder sein."
Verschämt verstaute Loras sein schrumpfendes Glied und faltete den Fächer zusammen.
"Renly war der beste König, den die sieben Königreiche je hatten!"
Die Dornische zuckte mit den Schultern: "In Dorne gab es nie einen König, vielleicht kann ich deshalb nicht viel damit anfangen. Aber nun zum Grund meines Kommens."
Loras besann sich seiner höfischen Erziehung und bot der Lady einen Sitzplatz an, er füllte zwei Gläser mit Rosenwasser und reichte ihr einen.
"Was kann ich für die Lady vom Fels tun? Die Weite und die Wüste haben selten miteinander zu tun."
Myria trank einen Schluck des süßen Getränks und stellte das Glas wieder ab.
"Auch wenn du zu Renlys Andenken masturbierst, ich weiß, dass du wesentlich mehr mit Dorne zu tun hast, als einem Tyrell gut tut."
Loras kratzte sich verlegen am linken Ohr. Er versuchte eine Ausrede: "Ihr meint, weil ihr mich eben erwischt habt?"
"Ich meine, weil du dich heimlich mit Suren Deziel getroffen hast!"
Loras blickte erstaunt in das gebräunte Gesicht der Dame.
"Ser Deziel Dalt?"
"Es reist nur ein Deziel mit uns. Und es ist kein Problem, wenn du mit ihm bei einer unserer Orgien schläfst. Aber triff ihn nicht allein. Das gefällt Prinz Oberyn überhaupt nicht. Und wahrscheinlich hat auch jemand, der dir viel nähersteht, etwas dagegen!"
Nun wurde Loras rot und versuchte, seine Unsicherheit zu überspielen: "Großmutter? Oder Margaery?"
"Der Gnom!"
Loras blickte verständnislos in Myrias Augen. Die dunkelblauen Augen wirkten wie zwei zerbrochene Scherben einer Giftflasche aus Myr. Aber die Worte der Lady vom Fels ließen ihn stutzig zurück.
"Was sollte es den Meister der Münze interessieren, mit wem ich mich treffe. Ich habe nicht den Eindruck, dass es ihn besonders bewegt. Und die Ehe mit seiner Schwester werde ich nur eingehen, weil Großmutter es befohlen hat für das Wohl unseres Hauses."
Myria trank doch noch einen Schluck und steckte dann eine kandierte Apfelscheibe in den Mund, die auf einem Teller auf Loras Tisch stand. Als sie geschluckt hatte, antwortete sie dem gespannt Wartenden: "Der Gnom hat seinen Knappen auf Prinz Oberyn angesetzt, aber der drollige Kerl ist ebenfalls in Ser Deziels Fahrwasser gekommen."
Loras stand entrüstet auf. Er blickte auf das Fenster zum Meer.
"Ein Knappe ist doch keine Konkurrenz für einen Ritter!"
Myria lachte schallend auf. "Ich habe auch weder Sorge um deinen Stolz noch um Suren Deziels Fähigkeit, euch beide zu befriedigen. Ich warne dich nur davor, im Bett irgendwelche Informationen herauszuschreien, die nicht in Lord Tyrions Ohren geraten sollen. Das war schon alles."
Sie griff noch eine kandierte Apfelscheibe.
Als sie schon in der Tür stand, wandte sie sich noch einmal um, klappte den Hirschhornfächer auf und legte eine Zitrone aus ihrer Tasche daneben.
"Viel Spaß, wenn ihr jetzt da weiter macht, wo ich euch unterbrochen habe. Vielleicht versucht ihr euren Hirschbraten mal mit Zitronensauce!"
Loras bog gerade um die Ecke des Gartenwegs, als er auf Tyrion und Sansa traf. Den Meister der Münze ignorierend verneigte er sich tief und galant vor Sansa.
„Lady Sansa, mein Beileid zu eurem Verlust.“ Mit Blick auf Tyrion sagte er zu ihr: „Zu jedem der vielen Verluste, die ihr in diesen Tagen erdulden müsst. Es wäre mir ein Genuss gewesen, euch als Schwägerin begrüßen zu dürfen. Und mein Bruder Willas hätte euch sicher einfacher in den Mantel helfen können. Vielleicht führt euer Hoher Gemahl euch ja einmal nach Rosengarten, damit ihr vom Gestank dieser Stadt etwas Abstand gewinnen könnt.“
Sansa errötete etwas, nahm dann aber entschlossen Tyrions Hand. „Sehr freundlich, Ser Loras. Ein Ritter der Blumen spart nicht mit duftenden Worten.“
„Es sind die Menschen, die stinken, nicht die Stadt!“, meinte Tyrion verärgert. „Und Ser Loras hat ja ein besonderes Talent, Gestank aufzuspüren.“
„Mylords, ich möchte gerne vor dem Fest noch ein wenig allein sein. Ich werde rechtzeitig zur Eröffnung an eurer Seite weilen, Gemahl.“, meinte Sansa, während sie mit traurigen Augen Loras ansah und dann ging.
Ihr entgegen - und fast mit ihr zusammen - lief Podrick. Er verneigte sich kurz vor der Lady, dann vor den beiden Herren und prustete los: „Mylord, ein ganz seltsamer Befehl: Die Königin Regentin hat angeordnet, dass alle Ehrengäste vor Betreten des Saales auf Waffen untersucht werden. Die Frauen im Vorzimmer der Königin, die Männer im Warteraum der Königsgarde. Dazu müssen sie sich völlig ausziehen, damit sowohl die Kleider als auch die Körper untersucht werden können.“
„Meine liebe Schwester! Und was sagt mein Vater dazu; die Hand des Königs?“
Podrick zuckte verlegen mit den Schultern: „Ich denke, er wird nicht durchsucht werden. Schließlich ist er die Hand des Königs; und sein Großvater.“
„Aber ich als Meister der Münze und Onkel des Königs werde durchsucht? Ser Loras, ein Gutes hat diese Untersuchung ja.“
Loras schüttelte verwirrt den Kopf: „Ich verstehe euch nicht, Lord Tyrion. Die Geschmacklosigkeit eurer Familie wird nur noch durch die Geheimnishaftigkeit eurer Andeutungen übertroffen.“
„Ihr werdet ausreichend Gelegenheit haben, die anderen männlichen Ehrengäste der Hochzeit nackt zu begutachten!“
Sansa blickte ihren Gatten verwirrt an: „Was sollte daran besonders sein?“
Tyrion griff vorsichtig ihre Hand, während Loras verärgert mit den Zähnen knirschte. „Ach, meine unschuldige Sansa! Ich fürchte, diese neue Schikane wird euren Spaziergang verkürzen. Gut, dass nicht auch noch die kostbaren Frisuren der Damen aufgelöst werden, um herauszufinden, ob sie Dolche in ihren Steckfrisuren versteckt haben. Kommt, Ser Loras, macht kein so trauriges Gesicht. Heute ist ein Fest für uns alle. Machen wir das Beste daraus und besaufen wir uns mit dem Wein von der Insel eurer Großmutter!“
Er nickte Sansa freundlich zu und ergriff Loras Hand, um ihn mit sich Richtung Roter Bergfried zu ziehen.
Podrick blickte schweigend zu Boden, dann sagte er mit sehr leiser Stimme: „Lady Sansa, soll ich euch zum Vorzimmer der Königin begleiten? Ich kann dann nachher ja gleich zu Lord Tyrion zurücklaufen.“
Doch Sansa ließ ihn stehen und ging mit steinerner Miene auf einem anderen Gartenweg zurück zur Burg. Podrick kaute auf seine Unterlippe und folgte dann Tyrion und Loras.